Sonntag, 29. August 2021

Eben wären wir in Schweden angekommen

Ein bisschen traurig bin ich heute schon :-( , denn vor einer Stunde wären wir in Malmö von der Fähre gefahren und jetzt auf dem Weg quer durch Schweden zu unserer Stuga, die wir für die nächsten 3 Wochen gemietet hatten. Ein Haus direkt am See Viken, schön gelegen zwischen den beiden großen Seen Vänern und Vättern.


Aber wir sind hier im Katastrophengebiet Eifel geblieben und werden nun beginnen, die hintere Wohnung auszuräumen. Evtl. haben wir einen Handwerker gefunden, der die Böden rausreißt. Wir hoffen, das es klappt. Wann ist natürlich noch ungewiß.

Hier regnet es schon wieder und man kann keinen Regen mehr sehen. Daher freuen wir uns über jeden Moment, wo sie Sonne zu sehen ist. Letzte Woche hatten wir tatsächlich 2 Tage Sonnenschein und ab Dienstag wird auch wieder etwas besseres Wetter angesagt.

Scheint die Sonne, sieht das Leben direkt schöner aus und ich nutze die wenigen Gelegenheiten, um Rad zu fahren. Dabei sah ich diese Fischreiher.

Blauer Himmel und Sonne macht sofort bessere Laune.



An einem Tag habe ich mich auf den Weg nach Bad Münstereifel gemacht. Die Radwege dorthin gibt es zum Teil nicht mehr, man muss sich neue Wege suchen. Auch viele Straßen sind kaputt, teilweise noch gesperrt. Vieles ist schon aufgeräumt. Die Bundeswehr und das THW sind unermüdlich dabei Müll zu beseitigen. Aber auch die Menschen in den Dörfern haben schon so vieles geschafft.
Aber es ist schwer zu sehen, wie das Hochwasser so vieles zerstört hat, wie z.B. hier in Iversheim.

Bad Münstereifel, das ist furchtbar. Hier einige Bilder 6 1/2 Wochen nach dem Hochwasser:







Wenn ich das sehe, weiß ich einmal mehr, das wir Glück hatten. Wir haben materiellen Schaden, sind aber versichert. Wir sind gesund und können auch im nächsten halben Jahr, die unsere Baustelle sicher dauern wird, wohnen.

Sonntag, 22. August 2021

Hochwasser 2. Teil und kein Urlaub

 Mein letzter Post war ja noch optimistisch. Jetzt war der Gutachter hier bei uns und nun wissen wir, das alles noch viel schlimmer ist, als wir gedacht haben. In der hinteren Wohnung, der 2004 umgebauten Scheune müssen alle Fliesenböden in Flur, Abstellraum und Bad samt Estrichboden rausgestempt werden und im 55 qm großen Wohnraum muss der Holz Parkettboden rausgenommen werden. Dann die ganze Dämmung entfernt werden. Das muss wahrscheinlch auch ca. einen halben Meter hoch in den Wänden gemacht werden. Diese müssen dazu aufgeschnitten werden. Dann muss alles trocknen und danach sollte der Wiederaufbau beginnen.

Das Problem sind die fehlenden Handwerker!!! Hier im Katastrophengebiet sind alle Handwerker mindestens ein Jahr ausgebucht, weil es fast in jedem Haus Schäden gibt.

Wir haben am Freitag daher unseren Urlaub, den wir vom 28.8. an 3 Wochen in Schweden verbringen wollten, storniert. Das stimmt uns auch traurig, aber wir können jetzt nicht fahren. Wir werden stattdesen, weiter nach Handwerker suchen und die Wohnung ausräumen, damit die Möbel eingelagert werden können. Brigitte wird dann mit in die vordere Wohnung ziehen.

Nach wie vor wissen wir, das wir in dem ganzen Unglück noch Glück hatten. Andere sind noch viel schlimmer getroffen. Und wir sind versichert. Das ist beruhigend.

Also bitte Daumen drücken, das wir Handwerker finden. Wer den Blog liest und eine Sanierungsfirma mit freien Kapazitäten kennt, die in der Eifel arbeiten würde, kann mir bitte die Firma in einem Blogkommentar mitteilen.

Diese Böden müssen alle raus:




Wir können es uns noch garnicht vorstellen. Der Holzboden, da biegen sich die Bretter an den Kanten hoch. Aber der Fliesenboden sieht total gut aus. Aber darunter steht Wasser, was nicht trocknen kann, wegen des Fließestrich, also des Untergrundes. Irgendwann würden die Fliesen kaputt gehen und vorallem wir hätten überall Schimmel.

Ansonsten regnet es fast jeden Tag. Wir mögen es ja nicht so heiß im Sommer, aber selbst wir sind langsam allergisch auf Regen und freuen uns über jeden Sonnenstrahl.
Gestern war mal ein Sonnentag und wir haben uns aufs Rad gesetzt und sind ein Stück gefahren, um ein Restaurant zu finden, was nicht von Hochwasser betroffen war und haben dort lecker gegessen. Da habe ich leider kein Foto gemacht. Aber diese 2 Fotos sind unterwegs entstanden. Die Natur findet den Regen super. Der Mais ist höher und grüner den je.

Für heute ist wieder Starkregen angesagt. Denn will neimand hier. Wir werden nächste Woche noch arbeiten und dann im Homeurlaub beginnen mit den oben genannten Arbeiten und uns nach Schweden sehnen.

Samstag, 14. August 2021

Einen Monat nach der Flut

 Ja, jetzt ist es einen Monat her, das in der Nacht das Hochwasser kam. Aber es ist kein Tag vergangen, an dem das Hochwasser und seine Folgen nicht Thema bei uns war.
Und jeden Tag macht man irgendetwas, was mit dem Hochwasser und seinen Folgen zu tun hat. Der Schlamm und Dreck ist nun überall entfernt. Im Keller läuft Tag und Nacht ein Trocknungsgerät. 

Aber wir haben leider einen großen Schaden. In Brigittes Wohnung, der umbebauten Scheune ist Wasser unter den Estrich und unter den Holzboden gelaufen. Der Holzboden beginnt sich zu biegen. 
Wir sind Gott-sei-Dank versichert und am Donnerstag kommt nun endlich der Gutachter der Versicherung, um sich den Schaden anzugucken und um uns hoffentlich zu sagen, was wir machen sollen.
Ich habe schon nach Handwerkern gesucht. Aber das ist aussichtslos. Alle Handwerker haben so viele Aufträge, das sie neue Anfragen nicht einmal auf eine Warteliste setzen wollen.
Also werden wir noch eine Zeitlang mit diesen Schäden leben müssen.
Da wir überall effektive Mikroorganismen (EM) gesprüht haben, drinnen und draußen, schon mehrmals, riecht es nicht modrig oder faul. Der Geruch ist dadurch ok, obwohl ja überall noch Nässe ist.

Was wir schon gemacht haben, ist einen Hochwasserschutz zu bauen, den wir, sollte das Wasser noch einmal so hoch kommen, vor jeder Tür anbringen können, damit es nicht wieder passiert, das Wasser ins Haus laufen kann. Wir hoffen natürlich, das dies nie wieder passiert. Aber wenn es doch passiert, (KLIMAWANDEL!) dann sind wir vorbereitet und hoffen, das unser Schutz wirksam ist.

Fahrradfahren macht nicht wirklich Spaß, da man überall die Spuren der Verwüstung sieht. Es regent auch fast jeden Tag. So bin ich nicht viel gefahren, und wenn doch einmal, dann freue ich mich, wenn ich in den Rändern der Felder die Sonnenblumen sehe.

Aber, leider kann es sein, man biegt um die nächste Ecke und sieht solche Bilder.
 
Die kleine Erft, die zum reißenden Strom wurde.
 
Im Hof sieht es wieder schön aus. Es blüht alles und die Weintrauben hätten gerne Sonne.





 
So, jetzt sind wir gespannt, was der Gutachter uns sagen wird und dann in 2 Wochen entfliehen wir dem Katastrophengebiet und fahren wie geplant für 3 Wochen nach Schweden. Denn der Holzboden wird sich weiter biegen, ob wir hier sind oder nicht. Und ohne Handwerker können wir das nicht reparieren. Unser Sohn kümmert sich um das Haus und ich hoffe, er sendet uns dann keine Horrorbotschaften.